erklecklich

Bedeutung von »erklecklich«

Erklärung, Bedeutungen und Synonyme für erklecklich. Was bedeutet erklecklich?

erklecklich (Deutsch)

Adjektiv

Worttrennung:

er·kleck·lich, Komparativ: er·kleck·li·cher, Superlativ: am er·kleck·lichs·ten

Aussprache:

IPA: [ˌɛɐ̯ˈklɛklɪç]
Hörbeispiele:  erklecklich (Info)
Reime: -ɛklɪç

Bedeutungen:

[1] gehoben: in erheblichem Maße (an Wert), in erheblicher Menge (an Zahl); ziemlich groß, ziemlich viel

Herkunft:

Es handelt sich um ein seit dem 17. Jahrhundert bezeugtes Adjektiv, welches eine Ableitung zu dem im 19. Jahrhundert untergegangenen Präfixverb erklecken „ausreichen, genügen, helfen, nützen“ ist. Das Verb ist mindestens seit dem 16. Jahrhundert bezeugt, wobei ebenfalls ein früherer, jedoch zweifelhafter Beleg im mittelhochdeutschen erklecken → gmh besteht. Das Verb selbst (siehe »klecken«) hat weit auseinanderfallende Bedeutungen, deren Zusammenhang noch nicht ausreichend untersucht ist.

Sinnverwandte Wörter:

[1] ansehnlich, außerordentlich, beachtenswert, beachtlich, bedeutend, bedeutsam, beeindruckend, bemerkenswert, deutlich, eindrucksvoll, enorm, erheblich, entwaffnend, erstaunlich, extrem, gehörig, gewaltig, groß, immens, imposant, ins Gewicht fallend, mächtig, namhaft, nennenswert, nicht unbeträchtlich, stattlich, üppig, wesentlich
[1] gehoben: ausnehmend
[1] bildungssprachlich: exorbitant, respektabel, signifikant
[1] österreichisch, sonst bildungssprachlich: eminent
[1] umgangssprachlich: anständig, deftig, gepfeffert, hübsch, nett, ordentlich, schön, ziemlich; emotional: kolossal
[1] salopp: gesalzen
[1] emotional: gewaltig
[1] zumeist emotional: riesig
[1] norddeutsch: bannig
[1] Namibia: stief
[1] veraltend: rechtschaffen, respektierlich

Gegenwörter:

[1] belanglos, bescheiden, gering, geringfügig, klein, mickrig, minimal, niedrig, spärlich, unbedeutend, unbeträchtlich, unerheblich, unwesentlich, unwichtig, verschwindend, wenig, winzig
[1] bildungssprachlich: marginal
[1] abwertend: lächerlich, läppisch
[1] schweizerisch, sonst veraltet: minim
[1] veraltend: lässlich

Beispiele:

[1] Sein Umfang war ganz erklecklich.
[1] Es ging dabei um eine erkleckliche Summe.
[1] „[…] und die Zahl der Werke, die ihnen zugeeignet wurden, wuchs ebenso erklecklich.
[1] „Bisher hatte ich mich begnügt, anzumerken, daß die Luft vielleicht nicht das allerbeste an meinem guten Kaffeehause ist; grob gesprochen, daß es dort recht erklecklich stinkt.“
[1] „Ich dachte auch an Mr. Smith und was er zu alledem sagen würde, und es kam mir erklecklich früh, wie ich sagen muß, zum Bewußtsein, daß das doppelte Agententum, die Spionage für beide Seiten, zum unausbleiblichen Wesen der Spionage gehört, da allein die Spione, kraft ihres Berufes, ständig die künstlich errichteten Grenzen in beiden Richtungen überqueren und so zu den eigentlichen Mittlern zwischen den feindlichen Lagern werden können.“
[1] „Es war ein schöner, aber auch sehr heißer Tag, und nachdem Minns die Fleetstraße, Cheapside und Threadneedlestraße auf der Schattenseite mühsam durchwandert hatte, war er erklecklich warm und staubig geworden, und obendrein wurde es spät.“
[1] „Natürlich hat auch Tony Blair selbst eine erkleckliche Zahl von Ämtern angesammelt: Berater bei der Schweizer Finanzholding Zurich Financial Services (ZFS), Redner für den Hedgefonds Lansdowne Partners(2) und Vorsitzender des Internationalen Beraterstabs von JPMorgan Chase - dem auch Kofi Annan und Henry Kissinger angehören.“

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] eine erkleckliche Anzahl, Erbschaft, Summe; einen erklecklichen Gewinn, Profit erzielen; erkleckliche Einbußen, Verluste erleiden; eine erkleckliche Menge, Summe sparen; eine erkleckliche Strecke zurücklegen; (bereits, schon) eine erkleckliche Weile (auf etwas, jemanden) warten

Übersetzungen

[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 3. Band Einl–Geld, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04763-1, DNB 965408124 , Seite 1082.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 514.
[1] Duden online „erklecklich“
[1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „erklecklich“ auf wissen.de
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „erklecklich“
[1] The Free Dictionary „erklecklich“
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „erklecklich“

Quellen:

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Referenzen

Zu den Referenzen und Quellen zählen unter anderem das Deutsche Universalwörterbuch (Duden) und Wikipedia. Weitere Details zu den Lizenzen und Listen der Autoren auf Wiktionary.