taub

Bedeutung von »taub«

Erklärung, Bedeutungen und Synonyme für taub. Was bedeutet taub?

taub (Deutsch)

Adjektiv

Worttrennung:

taub, Komparativ: tau·ber, Superlativ: am taubs·ten

Aussprache:

IPA: [taʊ̯p]
Hörbeispiele:  taub (Info)
Reime: -aʊ̯p

Bedeutungen:

[1] absolut gehörlos, nicht hörend
[2] für einen Moment schlechter oder nicht hörend
[3] empfindungslos, gefühllos, betäubt
[4] eine Identität als taube Person habend, der Taubenkultur zugehörig
[5] leer im Kopf, die üblichen Erwartungen nicht erfüllend
[6] Bergbau, vom Gestein, Erz oder von anderen Rohstoffen: ohne nützlichen Inhalt
[7] Nuss: leer

Herkunft:

von mittelhochdeutsch und althochdeutsch: toup, toub = „stumpfsinnig, verwirrt, empfindungslos, betäubt, doof“ von Germanisch *daubhaz von Indogermanisch *dheubh- (verschwommen, unklar).
verwandt mit englisch deaf → en, niederländisch doof → nl.

Synonyme:

[1] gehörlos, schwerhörig, hörunfähig
[5] doof, leer, unfruchtbar

Gegenwörter:

[1] hörend
[4] hörend in Bedeutung von "andere, die nicht der Taubenkultur zugehören"

Oberbegriffe:

[1] hörgeschädigt, hörbehindert
[5] enttäuschend

Unterbegriffe:

[1] stocktaub

Beispiele:

[1] Er ist von Geburt an taub
[2] Nach dem lauten Konzert war ich ganz schön taub.
[2] «He! Bist du taub? Ob du würfeln willst, hab ich gefragt!»
[2] Wo – ich bin ganz taub von dem Rattern … George hält den Spiegel zwischen den schmalen grauen Handschuh-Händen und sieht sorgenvoll hinein.
[3] Sein Bein fühlt sich seit dem Unfall taub an.
[4] Ich bin taub. Ich habe eine taube Identität. Das ist eine taube Welt.
[4] „Im Konzept der Deaf Ethnicity definieren Ladd und Lane (2014) die Gehörlosengemeinschaft als ethnische Gruppe, denn „[...] Sprache, Bindung an seinesgleichen, Kultur, soziale Institutionen und die Aufrechterhaltung der Grenzen nach außen“ (42) sind Kriterien, die eine taube Gruppenidentität schaffen.“
[5] Er ist eine taube Nuss.
[6] Die aus der Mine geförderten Steine waren alle taub.
[7] Von den fünf Walnüssen ist eine taub.

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] taub auf den Ohren sein
[5] taube Nuss, (leere Nuss), Taubnessel, taubes Ei (ein unbefruchtetes Ei), taube Ähre (eine Ähre ohne Kerne), taubes Gewürz (ohne Aroma), tauber Ast (ein Ast ohne Blüten oder ohne Früchte)
[6] taubes Gestein, taube Mine, tauber Stollen (eine Bergmine oder ein Stollen ohne Ertrag)
[7] taube Nuss

Wortbildungen:

Taubheit, Taubsein, Taubenkultur
betäubt (unempfindlich), ohrenbetäubend
taubstumm, Taubstummheit, Taubstummensprache, taubblind

Übersetzungen

[1, 6] Wikipedia-Artikel „taub“
[1, 3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „taub“
[1, 3, 5, 6] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „taub“
[1, 5] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „taub“
[1–3, 5, 6] The Free Dictionary „taub“
[1–3, 6, 7] Duden online „taub“
[4] ANNA-KRISTINA MOHOS: Taubsein anders denken

Quellen:

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Referenzen

Zu den Referenzen und Quellen zählen unter anderem das Deutsche Universalwörterbuch (Duden) und Wikipedia. Weitere Details zu den Lizenzen und Listen der Autoren auf Wiktionary.