umfallen

Bedeutung von »umfallen«

Erklärung, Bedeutungen und Synonyme für umfallen. Was bedeutet umfallen?

umfallen (Deutsch)

Verb

Worttrennung:

um·fal·len, Präteritum: fiel um, Partizip II: um·ge·fal·len

Aussprache:

IPA: [ˈʊmˌfalən]
Hörbeispiele:  umfallen (Info)

Bedeutungen:

[1] aus einer stehenden Position heraus zur Seite fallend in eine liegende Position kommen
[2] einen Schwächeanfall erleiden, bei dem man zu Boden geht
[3] sich im Nachhinein einer vorherrschenden Meinung oder Strömung beugen; den Widerstand oder seine Position aufgeben
[4] österreichisch: um etwas gebracht werden; leer ausgehen

Herkunft:

gebildet aus der Partikel um als Verbzusatz und dem Verb fallen

Sinnverwandte Wörter:

[1] stürzen, umkippen, umstürzen
[2] kollabieren, ohnmächtig werden, zusammenbrechen, zusammenklappen, umgangssprachlich: aus den Latschen kippen
[3] abtrünnig werden, aufgeben, einknicken, nachgeben, umkippen
[4] entgehen

Beispiele:

[1] Ein angelehntes Fahrrad kann leicht umfallen.
[1] Die Katze jagte über den Tisch, die Vase wackelte und fiel dann um.
[2] Ich bin fast umgefallen vor Hunger.
[2] Glaubst du die neue Studentin fällt um, wenn sie zum ersten Mal sezieren muss?
[3] Während die Partei die Forderung nach Rücktritt des Innensenators einhellig unterstützt habe, seien Akteure in Fraktion und Senat letztlich umgefallen.
[3] Leider ist der Zeuge umgefallen. Ich glaube nicht, dass er überhaupt noch bereit ist auszusagen.
[4] Im Zuge des Konkurses sind die Beschäftigten um ihre ausstehenden Löhne umgefallen.
[4] „Abgeordneter Christoph Hagen (BZÖ): […] Darin steht ganz klar, dass die Vorarlberger Gebietskrankenkasse mit diesem Krankenkassenpaket durch die Auflassung des Katastrophenfonds, dessen Geldreserven dann hauptsächlich der Wiener Gebietskrankenkasse zur Verfügung gestellt werden sollen, um fast 1,5 Millionen € umfällt, das heißt um fast 1,5 Millionen €, die durch Beitragszahler der Vorarlberger Gebietskrankenkasse geleistet wurden.“
[4] „Anleger können nicht nur um die Rückzahlung ihres Kapitals umfallen, sondern müssen eventuell sogar Ausschüttungen, die sie erhalten haben, wieder zurückzahlen […].“
[4] „Umfallen wird der Staat um das Geld allerdings nicht: Wenn die Steuerbescheide irgendwann im Lauf des Jahres 2015 ausgestellt werden, werden sie rückwirkend ab Jänner gelten.“
[4] „Damit würden aber laut Österreichischer Hochschülerschaft (ÖH) einige Tausend Menschen um das Geld umfallen, da nur wenige Studenten Stipendien hätten.“
[4] „[…] der Arzt hat gemeint, daß er dies schon lange nicht mehr könne und daß unsere Oma eine gute Vorturnerin beim Seniorensport wäre, aber daß sie sicher keine Hilflosenrente brauche, und so sind wir um das Geld umgefallen, weil vom Alter her hätte sie es längst kriegen müssen.“

Sprichwörter:

das ist so wichtig, wie wenn ein Sack Reis in China umfällt, oder in China fällt ein Sack Reis um – etwas in einem Vergleich als völlig unwichtig hinstellen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] tot umfallen
[2] vor Hunger, Müdigkeit, Erschöpfung umfallen, "Ich fall um!" (Ausruf des Überraschtseins)
[3] ein Zeuge fällt um (ändert seine Aussage)

Wortbildungen:

Umfaller

Übersetzungen

[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „umfallen“
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „umfallen“
[1–3] The Free Dictionary „umfallen“
[1–3] Duden online „umfallen“
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „umfallen“

Quellen:

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Referenzen

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