weltlich

Bedeutung von »weltlich«

Erklärung, Bedeutungen und Synonyme für weltlich. Was bedeutet weltlich?

weltlich (Deutsch)

Adjektiv

Worttrennung:

welt·lich, Komparativ: welt·li·cher, Superlativ: am welt·lichs·ten

Aussprache:

IPA: [ˈvɛltlɪç]
Hörbeispiele:  weltlich (Info)
Reime: -ɛltlɪç

Bedeutungen:

[1] auf die sinnlich erfassbare Welt bezogen
[2] nicht auf die (christliche) Kirche oder religiöse Bereiche bezogen

Herkunft:

Etymologie: Erbwort vom mittelhochdeutschen Adjektiv wereltlich → gmh zu althochdeutsch weraltlih → goh
Wortbildung: Derivation (Ableitung) des Substantivs Welt und dem Suffix -lich im Sinne von „die Gestalt, die Beschaffenheit besitzend“

Synonyme:

[1] diesseitig, erdverbunden, irdisch, sinnlich, terrestrisch
[2] laizistisch, nicht kirchlich, profan, säkular, staatlich

Gegenwörter:

[1] jenseitig, geistig, ideell, metaphysisch, überirdisch, überweltlich
[1, 2] spirituell
[2] geistlich, göttlich, kirchlich, sakral

Oberbegriffe:

[1] materiell
[2] areligiös

Beispiele:

[1] Während der Kulturhistoriker Johan Huizinga (Homo ludens) das Spiel abseits aller weltlichen Zusammenhänge sah und es in die Nähe des Rituals und des Theaters rückte, machte sein Kritiker Roger Caillois darauf aufmerksam, dass auch Wetten und Glücksspiele zu den Spielen gezählt und sub specie ludi betrachtet werden müssen.
[1] Eine Hütte am Meer, in der man seine weltliche Rolle in der Umkleide lässt.
[1] Ein weltlich Wünschen mir im Herzen war.
[1] Es folgte eine Art Anklage gegen seine Frau. Sie sei zu weltlich, es sei ihr nicht recht gewesen, daß er nicht Nachbars Wagen erbeten, daß sie zu Fuß zur Trauung gekommen seien.
[2] Für den Präsidenten einer weltlichen Republik mit einer seit 1905 per Verfassung garantierten Trennung von Kirche und Staat ist die Annäherung zum Allmächtigen, der über Konfessionen hinweg Brücken schlagen soll, spektakulär.
[2] Von der Erwartung ihrer Auftraggeber her, den geistlichen und weltlichen Herrschern, ist sie eine kuriose Mischung aus Dekoration und Proklamation, Verführung und Diktat.
[2] In dem Palatium des vortrefflichen alten Königs Guntchramn zu Orléans drängten sich Gesandte fremder Fürsten, geistliche und weltliche Große, Prozeßparteien, Beschwerdeführer, Bittsteller aller Art.

Redewendungen:

[1] ganz und gar weltlich

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] weltliche Freuden, Genüsse, Sinnenfreude
[2] weltliche Bestattung, Bestattungskultur, Bildung, Chormusik, Ehe, Eheschließung, Elemente, Elite, Erscheinung, Ethik, Fürsten, Gesänge, Gewalt, Güter, Herrschaft, Herrscher, Hochzeit, Kantate, Kräfte, Leute, Lieder, Literatur, Macht, Machthaber, Machtmittel, Motetten, Motive, Musik, Obrigkeit, Ordnung, Person, Persönlichkeit, Probleme, Ränge, Regierung, Republik, Reichsfürsten, Schule, Seite, Sichtweise, Sphäre, Spiele, Stücke, Tracht, Trauerreden, Trauung, Volksschule, Wissenschaft, Würde, Zeremonie, Zitate
[2] weltlicher Arm, Akt, Bereich, Chor, Choral, Friede, Fürst, Gesang, Herrschaftsbereich, Humanismus, Prediger, Rat, Redner, Staat
[2] weltliches Chorwerk, Gut, Konzert, Regime, Repertoire, Schwert, System, Ziel

Wortbildungen:

überweltlich, unterweltlich, urweltlich, verweltlichen, vorweltlich, Weltlichkeit

Übersetzungen

[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „weltlich“
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „weltlich“
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „weltlich“
[1, 2] The Free Dictionary „weltlich“

Quellen:

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Referenzen

Zu den Referenzen und Quellen zählen unter anderem das Deutsche Universalwörterbuch (Duden) und Wikipedia. Weitere Details zu den Lizenzen und Listen der Autoren auf Wiktionary.