Werden

Bedeutung von »Werden«

Erklärung, Bedeutungen und Synonyme für Werden. Was bedeutet Werden?

werden (Deutsch)

Verb, Hilfsverb

Anmerkung:

Die veralteten Vergangenheitsformen mit A werden nur in der Einzahl gebraucht: ich ward, du wardst, er ward. In der Mehrzahl existieren sie nicht, dort gebraucht man die Formen mit U: wir wurden, ihr wurdet, sie wurden. Das rührt daher, dass starke Verben der dritten Ablautreihe ursprünglich zwei verschiedene Ablaute in der Vergangenheit hatten, ein A in der Einzahl, ein U in der Mehrzahl. Man sagte also beispielsweise: ich warf, ich half, ich starb, aber: wir wurfen, wir hulfen, wir sturben. Daher stammt der Konjunktiv mit Ü bei jenen Verben (ich würfe, ich hülfe, ich stürbe). Im Frühneuhochdeutschen starb bei all diesen Verben der U-Ablaut der Mehrzahl aus und wurde durch das A der Einzahl ersetzt (wir warfen, ...). Lediglich bei werden geschah das Gegenteil (ward > wurde), wodurch das Verb unregelmäßig wurde. In der isländischen Sprache kann man den Ablautwechsel zwischen Einzahl und Mehrzahl noch heute beobachten. Dort heißt es beispielsweise ég fann (= ich fand) aber við fundum (≈ wir funden).

Worttrennung:

wer·den, Präteritum: wur·de, (veraltet) ward, Partizip II: ge·wor·den, als Hilfsverb: wor·den

Aussprache:

IPA: [ˈveːɐ̯dn̩]
Hörbeispiele:  werden (Info),  werden (Info)
Reime: -eːɐ̯dn̩

Bedeutungen:

[1] oft mit zu + Dativ: seinen Zustand ändern; einer Änderung unterlaufen
[2] in Zukunft geschehen; in Zukunft sein
  • Als Hilfsverb:
[3] zur Futurbildung in Verbindung mit dem Infinitiv
[4] zum Ausdruck einer Vermutung mit dem Infinitiv
[5] zur Passivbildung in Verbindung mit dem Partizip II
[6] Bibelsprache: entstehen

Herkunft:

das Verb werden geht auf eine indogermanische Wurzel *wert- ‚drehen, wenden‘, so noch im verwandten Suffix -wärts, sonst jedoch schon urgermanisch mit heutiger Grundbedeutung

Synonyme:

[6] entstehen, sich entwickeln

Gegenwörter:

[6] vergehen

Beispiele:

[1] Dein Gesicht wird rot.
[1] Es wird langsam dunkel.
[1] Wenn er wütend ist, wird er zum Berserker.
[2] Was wird aus ihm?
[2] Er wird Arzt.
[2] „Man kann beispielsweise Pflanzen mittels Gentechnik so manipulieren, dass sie gegen bestimmte Krankheiten immun oder unempfindlich gegen sonst giftige chemische Pflanzenschutzmittel werden.
[3] Ich werde im Sommer nach Japan reisen.
[4] Sie wird wohl krank sein.
[5] Das Auto wird gerade repariert.
[5] „Heute werden jährlich Millionen Tonnen Hefe produziert.“
[5] „Nur für obergärige Biere darf Weizen anstelle von Gerste verwendet werden.
[6] Es werde Licht.

Redewendungen:

Wird’s bald? – rhetorische Frage, die eine Aufforderung, die Handlung zu beschleunigen, einschließt

Sprichwörter:

Es wird schon wieder werden.
Wer nichts wird, wird Wirt.

Wortbildungen:

Tätigwerden, Werdegang, Werden, Wirksamwerden
warmwerden, zuteilwerden

Übersetzungen

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „werden“
[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „werden“
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „werden“

Quellen:

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Referenzen

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